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Swades

Regie: Ashutosh Gowa­ri­ker
Dreh­buch: Ashutosh Gowa­ri­ker; M.G. Sathya
Musik: A. R. Rahman
Dar­stel­ler: Shah Rukh Khan, Gaya­tri Joshi, Kis­ho­ri Ball­al, Smit Sheth, Lekh Tan­don, Rajesh Vivek, Daya Shankar Pan­dey, Far­rukh Jaf­far, Vish­nu­dutt Gaur, Raja Awasthi
Län­ge: 187 Min.
Im Kino: 2004
Alter: ab 12
Bewer­tung: ★★★★★
For­mat: Ori­gi­nal DVD

 

Moha Bhar­gav (Shah­rukh Khan) arbei­tet in Ame­ri­ka bei der NASA als Satel­li­ten-Exper­te für Wet­ter­for­schung. Als NRI (non-resi­den­ti­al Indian) ist sein Antrag auf die amri­ka­ni­sche Staats­bür­ger­schaft gut­ge­heis­sen wor­den, alles scheint auf bes­ten Weg für eine gros­se Kar­rie­re. Doch ihn plagt ein schlech­tes Gewis­sen: Die Haus­häl­te­rin, die ihn in den indi­schen Jugend­jah­ren betreut und auf­ge­zo­gen hat, ist in ein Alters­heim abge­scho­ben wor­den. Er beschliesst in sei­ne alte Hei­mat zu rei­sen und Kave­r­iam­ma (Kis­ho­ri Bal­al) zu besu­chen. In Delhi erfährt er, dass sie erst vor kur­zer Zeit von einer Frau abge­holt wur­de und im Dorf Cha­ranpur lebt. Also mie­tet er sich ein Wohn­mo­bil und fährt in das besag­te Dorf, wo er als NRI und Qua­si-Aus­län­der nicht nur freund­lich emp­fan­gen wird. Kave­r­iam­ma lebt nun bei Gita (Gaya­tri Joshi) und ihrem klei­nen Bru­der Chi­ku (Smit Shet). Gita, die sich als Mohans Kin­der­freun­din ent­puppt, wehrt sich vehe­ment dage­gen, dass Mohan sei­ne Kave­r­iam­ma nach Ame­ri­ka holt um ihr, wie er meint, ein bes­se­res Leben zu ermög­li­chen. Zudem erkennt Mohan sei­ne alte Hei­mat kaum wie­der, zu fremd sind im Kas­ten­we­sen, Analpha­be­tis­mus, tech­ni­scher Rück­schritt gewor­den. Trotz­dem ver­sucht er Gita, die die ört­li­che Schu­le lei­tet, zu unter­stüt­zen und erkennt nach und nach nicht nur die nega­ti­ven Sei­ten der indi­schen Wirk­lich­keit. Zusam­men mit den Dorf­be­woh­nern ver­wirk­licht er ein loka­les Pro­jekt zur Gewin­nung von Strom, mit dem er als NRI nun auch von den skep­ti­schen Dorf­be­woh­nern akzep­tiert wird. Doch Mohan hat sei­ne bewil­lig­te Aus­zeit bei der NASA schon längst über­schrit­ten und muss zurück nach Ame­ri­ka, die Pflicht ruft.

Regis­seur Ashutosh Gowa­ri­ker hat nach Laagan mit «Swa­des» ein ganz ähn­li­ches The­ma auf­ge­grif­fen: Die Fra­ge nach der indi­schen Iden­ti­tät im Kon­text ver­schie­de­ner Zei­ten: Dort der Wider­stand gegen die bri­ti­schen Besat­zer, hier die Vor- und Nach­tei­le des glo­ba­len Fort­schrit­tes. «Swa­des» ist ein patrio­ti­scher Film, aber es ist kein natio­na­lis­ti­scher Film, Staa­ten sind nicht wich­tig, die Fra­gen dre­hen sich um Kul­tur, Tra­di­ti­on (Param­pa­ra) und Fortschritt.

Sel­ten habe ich Shah­rukh Khan in eine bes­se­ren Rol­le gese­hen, sou­ve­rän mimt er den NASA-Wis­sen­schaft­ler und den ver­un­si­cher­ten NRI und trotz sei­ner All­ge­gen­wart sind auch die ande­ren Schau­spie­ler her­vor­ra­gend, es sind teil­wei­se nur klei­ne Rol­len, als Bei­spiel sei Dada­ji (Lekh Tan­don) erwähnt. Als Aus­nah­me ist Gaya­tri Joshi als Gita zu erwäh­nen, die selt­sam steif und, ja fehl­be­setzt wirkt. Der Sound­track von A. R. Rah­man ist wie meist bril­lant ohne einen gigan­ti­schen Ohr­wurm, die Lie­der sind sehr gut in den Film integriert.