Regisseur Sanjay Leela Bhansali ist bekannt für aufwändige, operettenhafte Arbeiten (Guzaarish, Saawariya, Black, Devdas etc.), aber Ram Leela toppt sie alle: Ein zweieinhalb stündiges Feuerwerk an Farben, Musik, Tanz und Emotionen ist (auf einer möglichst grossen) Leinwand zu bestaunen. Die indische Adaption von Shakespeares «Romeo und Julia» ist angesiedelt in der heutigen Zeit in Westindien, die Bilder und Bildausschnitte scheinen oft aus dem Mittelalter zu sein: Verwinkelte Gassen, Kostüme und derbe Gewaltsprache beherrschen die Szenen. Immer wieder wird der Zuschauer mit oft witzigen Einblendungen und Szenen in die Gegenwart «zurück geholt», z. B. Rams Video-Porno-Sammulung oder ein schrilles SMS auf einem modernen Smartphone. Obschon das tragische Ende von Romeo und Julia bekannt ist, bleibt die Geschichte von der schönen Leela und dem Draufgänger Ram bis zum Schluss spannend.