Mit «Dil Chahta Hai» beginnt die eindrücklich Laufbahn von Farhan Akhtar als Schauspieler, Komponist und Regisseur. Mit diesem Regiedebüt ist ihm ein aussergewöhnlicher Film gelungen, ein waschechter, moderner Bollywood-Film. Trotz der üppigen 3 Stunden Laufzeit, hat der Film keine Durchhänger, denn die Dialoge sind witzig, die Location wechseln oft, und es hat ein paar wirklich komische Einlagen (eine Schweizerin haut Sameer in Goa grausam übers Ohr…) Die Geschichte der drei Freunde ist nicht sonderlich originell, es ist die manchmal nicht sehr ernsthafte Suche junger Leute nach Anerkennung, Beziehung, Liebe. Weil die Filmfiguren von Anfang an klar gezeichnet sind und eine nachvollziehbare Entwicklung durchmachen, wirken sie glaubhaft, nicht alle aber sind sympathisch. Vorher und nachher nie habe ich Aamir Khan in einer so eckligen Rolle gesehen, den Kerl könnte man, wenn er seine Kollegen wieder mal in die Pfanne haut, würgen. Dass er eine Entwicklung zum Besseren macht, ist — ohne zu spoilern — voraussehbar. Ganz andere Charaktere spielen Akshaye Khanna und Saif Ali Khan, aber sie stehen Aamir in nichts nach. Das letzte Lob gehört der Musik, die sehr gut in den Film eingebettet ist, es gibt keine Lieder, die den Film unnötig unterbrechen.