AK VS AK
Regie: | Vikramaditya Motwane |
Musik: | Alokananda Dasgupta |
Darsteller: | Anil Kapoor, Anurag Kashyap, Sonam Kapoor, Harshvardhan Kapoor, Boney Kapoor, Pawan Singh, Yogita Bihani, Pavan Rao, Sakshi Benipuri, Sucharita Tyagi, Raghav Aggarwal |
Länge: | 98 Min. |
Filmstart: | 2020 |
Alter: | ab 16 |
Bewertung: | ★★★ |
Format: | TV Netflix |
Der Regisseur Anurag Kashyap und der Schauspieler Anil Kapoor treffen sich vor einem Studio-interview und Anil bittet Anurag, gemeinsam einen Film zu produzieren, der aber ist nicht begeistert, weil er Anil bis heute nicht verziehen hat, vor 17 Jahren zwei Filmangebote abgelehnt zu haben. Beim anschliessenden Live-Interview geraten sich die beiden gewaltig in die Haare, Anil kriegt in volles Glas Wasser ins Gesicht gespritzt. Das Verhältnis der beiden ist vollends zerstört, einen gemeinsamen Film zu drehen, scheint unmöglich und die Situation eskaliert, als Anurag vor laufender Kamera Anil mitteilt, dass er seine Tochter entführt habe und ihm ein Ultimatum stellt: Du musst deine Tochter Sonam bis zum nächsten Sonnenaufgang finden! Wird Anil seine Tochter finden und werden Anurag und Anil doch noch einen gemeinsamen Film zustande bringen?
«AK VS AK» ist ein sog. Mockumentary, also ein Spielfilm, der aber so aussieht wie ein Dokumentarfilm. Damit alles einigermassen echt wirkt, werden Stilmittel des Dokumentarfilms eingesetzt (Interviews, Kameraführung, Off-Kommentare). Entsprechend spielen die Schauspieler sich selbst, Anil Kapoor ist Anil, Anurag Kashyap ist Anurag.
Die nicht alltägliche Filmgattung erwartet natürlich einiges und tatsächlich beginnt der Film sehr spannend und anregend, nach der Entführung von Sonam läuft der Countdown unerbittlich! Doch mit zunehmender Dauer gleichen sich die Szenen, oft sind es Streit- und Prügeleien zwischen Anurag und Anil. Der finale Paukenschlag allerdings ist wieder sehr überraschend — oder hat man es doch geahnt?
Die SchauspielerInnen (und Regisseure) zeigen ziemlich unterschiedliche Leistungen, im Zentrum stehen natürlich Anurag Kashyap und Anil Kapoor: Anil ist einmal mehr beeindruckend und Anurag — ja, ich mag seine Filme (Black Friday, Dev‑D, Gangs of Wasseypur, Raman Raghav 2.0 etc.) sehr — aber als Schauspieler nervt er mit seinem Grinsen manchmal schon ein bisschen. Die restlichen Actors, inkl. Sonam Kapoor, spielen nur Nebenrollen. Was ich auch als ziemlich störend empfinde, ist die Kameraführung: Natürlich ist sie durch das Drehbuch als Doku-Live-Kamera gegeben, aber die wackelige Kamera über fast 100 Minuten ist ermüdend.