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Baandhon

Regie: Sujoy Ghosh
Dreh­buch: Ritesh Shah, Sut­a­pa Sik­dar, Sujoy Ghosh
Musik: Vishal-Shek­har
Dar­stel­ler: Vidya Balan, Param­bra­ta Chat­ter­jee, Dhri­ti­man Chat­ter­jee, Indraneil Sen­gupta, Nawa­zud­din Sid­di­qui, Darshan Jari­wa­la, Maso­od Akhtar, Mita Cha­kra­b­or­ty, Rit­o­bro­to Mukherjee
Län­ge: 123 Min.
Im Kino: 2012
Alter: ab 12
Bewer­tung: ★★★★★
For­mat: mp4

Kolk­a­ta, U‑Bahn, Gift­gas-Anschlag, Ter­ror­akt? Die hoch­schwan­ge­re Vidya Bag­chi (Vidya Balan) reist von Lon­don nach Kolk­a­ta, um das Ver­schwin­den ihres Man­nes Arn­ab (Indraneil Sen­gupta) auf­zu­klä­ren. Bei­de sind sie Soft­ware-Inge­nieu­re und er ist nach einem tem­po­rä­ren Ein­satz in der indi­schen Metro­po­le nicht mehr nach Lon­don zurück­ge­kehrt. Bei der Suche nach dem Ver­schwun­de­nen hilft ihr der ein­hei­mi­sche Poli­zist Rana Satyo­ki (Param­bra­ta Chat­ter­jee). Mr. Khan ver­sucht mit recht rüden Mit­teln, den ver­schwun­de­nen Kri­mi­nel­len Milan Dam­ji zu fin­den, der für den Gift­gas-Anschlag ver­ant­wort­lich scheint. Der lie­bens­wür­dig Bob Bis­was (Sas­wa­ta Chat­ter­jee) hat neben sei­nem Büro­job noch eine Neben­be­schäf­ti­gung: Als Auf­trags­kil­ler knallt er die Leu­te ab, die etwas über Milan Dam­ji oder Arn­ab wis­sen könnten…

Eines ist klar: Wohl die Wenigs­ten kapie­ren die ver­wo­be­nen Geschich­ten auf Anhieb, den Film ein 2. Mal sehen bringt eine gan­ze Men­ge mehr Durch­blick! Und die Geschich­ten hän­gen dann plötz­lich völ­lig logisch zusam­men, es gibt nicht — wie so oft in indi­schen Fil­men — Logik­lö­cher. Neben die­ser durch­dach­ten Kon­struk­ti­on des Plots sind auch die Schau­spie­le­rIn­nen vor­züg­lich, ange­fan­gen mit Vidya Balan, die es so gut mit Kin­dern kann und ein Geheim­nis zu haben scheint. Nawa­zud­din Sid­di­qui als arro­gan­ter und zyni­scher Agent ver­blüfft ein­mal mehr. Für mich aber ist die Ent­de­ckung Param­bra­ta Chat­ter­jee als Rana Satyo­ki, bis­her in ziem­lich unbe­deu­ten­den (ben­ga­li­schen) Fil­men auf­ge­tre­ten, gibt den ziem­lich unty­pi­schen indi­schen Cop und har­mo­niert glän­zend mit Vidya Balan.

Ein­zig Sas­wa­ta Chat­ter­jee wirkt in sei­ner «Dop­pel­rol­le» leicht über­dreht, doch was solls! Zu guter Letzt hat die­ser Psy­cho-Thril­ler auch genau die Loca­ti­on, die er braucht: Kolk­a­tas düs­te­re Hin­ter­hö­fe, die Mor­bi­di­tät der zer­fal­len­den Häu­ser­zei­len und immer wie­der Bil­der der indi­sche Göt­tin Dur­ga, der gros­sen Töte­rin der Büf­fel­dä­mo­nen… Noch ein Wort zum Sound: Die 5, 6 Songs sind unauf­dring­lich ein­ge­bet­tet in der Sto­ry, ein­zig das letz­te Lied, das ben­ga­li­sche Qua­si-Natio­nal­lied «Ekla Cha­lo Re» sticht her­aus, nicht zuletzt Dank der sono­ren Stim­me von Amit­abh Bach­chan.